Mit einer Fläche von 86 Hektar ist der 1906
gegründete Zoo Pekings (Beijing Zoo) der älteste und
einer der größten Zoos Chinas und wird jährlich von 5
Millionen Menschen besucht. Man kann entweder nur den
Zoo für 20 Yuen(ca. 2¤) besuchen oder-was
empfehlenswerter ist- eine Kombi-Karte für Zoo, Aquarium
& Große Pandas für 100 Yuen kaufen.
Für den Eintritt ins Haus der Pinguine, das
neben Humboltpinguinen auch Nilflughunde beherbergt,
muss zusätzlich Eintritt bezahlt werden.
Der Zoo ist mit Ausnahme der “Afrika-Savanne”
(Strauße, Spießböcke, Streifengnus und Steppenzebras)
nach Kriterien der Systematik (Reptilien-/ Vogelhaus,
Huftiere, Tapire, Raubkatzen, Primaten...) mit dazu
passenden Tierhäusern unterteilt. Die Gehege selbst sind
von einer schönen Parkanlage mit Alleen, Wasserfällen
und Lotosblütenteichen umgeben, für deren Instandhaltung
ständig Pflegepersonal beschäftigt wird.
Was die Tiere selbst angeht: hier werden
seltene, z.T. in China und Tibet endemische Tierarten
und -unterarten gezeigt, die man in europäischen oder
amerikanischen Zoos meist vergebens sucht. Dazu gehören
u.a. Tibet-Gazelle, Shensi (Goldener) Takin (Bild),
Argali, Roter Goral, Dschiggetai-Halbesel, Chinesischer
Glanzfasan, Chinesische Gebirgskatze (Felis bieti),
Brillen-und Tonkinlanguren, Chinesische Alligatoren/
Riesensalamander (beide in großer Stückzahl),
Sonnendachse, Isabell-/ Himalayabraunbär,
Korea-Leoparden, Riesengleithörnchen, Wildkamele und
vieles mehr.
Besondere Beachtung wird von seitens des Zoos
den Großen Pandas und den Stumpfnasenaffen gewidmet
(beide mit eigenen Häusern). Von diesen äußerst
sehenswerten, nicht in westlichen Zoos gehaltenen Affen
werden zwei Arten gehalten: die im Beijing Zoo bereits
züchtende Goldstumpfnase und die Braune Stumpfnase
(Bild). Darüber hinaus hält der Zoo typische Zootiere
wie Löwen, Kängurus, Elefanten und Menschenaffen.
Die Tierhaltung selbst ist bis auf einige
Ausnahmen eher wenig progressiv und nicht tier -und
artgerecht, was sich gerade bei den Raubtieren,
Reptilien (Bild), Elefanten (Asiaten und Afrikaner in
Einzelhaltung), Primaten und Huftieren, aber auch bei
der Kleinsäugerhaltung und Fasanerie zeigt. Es überwiegt
die von Beton und Gitter-Einsatz gekennzeichnete
“Zwinger”-Haltung der 1950iger und 1960iger (Bild), die
in vielen Zoo des früheren kommunistischen Ostblocks
noch heute fortexistiert. Nicht selten herrscht
Überbesatz vor bzw. ist die Haltungsform der Größe und
dem Platzbedarf der Insassen nicht angepasst. Des
Weiteren fehlt es an Gehegestrukturierung und
Tierkomfort- Einrichtung (z.B. Wasserbecken für Tapire).
Neu eingerichtete Gehege (u.a. für
Larvenroller und Zebramangusten) entsprechen eher
modernen Haltungsformen, verhinderten aber durch ihre
verglaste Rundumsicht (Bild) einen Rückzug der Tiere vor
allzu aufdringlichem Publikum.
Alles in allem scheint der Zoo Pekings darauf
abzuzielen, dem Besucher eine möglichst große Sammlung
von Arten zu präsentieren- was auch in der Einzel- oder
Paarhaltung von sozial lebenden Tieren wie Wölfen oder
Bartaffen resultiert. Bei den zahlreichen Primaten
fielen die im Vergleich zu den Außengehegen meist sehr
karg und dunkel gehaltenen Innenquartiere auf.
Erstaunlich aber ist der trotz aller
Widrigkeit allgemein recht gute Ernährungs- und
Gesundheitszustand - wobei Missstände wie Aquarien
voller toter Molche oder fehlende Klauenpflege bei
Huftieren nicht unerwähnt bleiben sollten.
|